Geschichte

Woher Bornheim seinen Namen hat

(Auszug aus dem Heimatbuch „Bornheim – ein Dorf und seine Geschichte von Egon Ehmer)

Im Jahre 58 v. Chr. besiegte Cäsar die Germanen im Elsass. Damit kamen römische Kultur und Zivilisation auch in die Pfalz. Zahlreiche Funde belegen das. Die Römer brachten auch die Kunst des Weinbaus in unser Gebiet.

In der Zeit der Völkerwanderung drangen 406 n. Chr. Germanische Stämme vom Osten her über den Rhein und vertrieben die Römer. Um 450 n. Chr. verwüsteten die Hunnen auf ihrem verlustreichen Zug nach Frankreich unser Gebiet. Die Alemannen drangen von Süden und die Franken von Norden her in das menschenleere Land ein. Damit beginnt die Landnahme in unserem Gebiet durch die beiden germanischen Stämme, die bald miteinander in Streit gerieten.

In der Schlacht bei Zülpich in der Nähe von Köln im Jahre 496 besiegten die Franken die Alemannen. Die Alemannen zogen sich auf der linken Rheinseite bis zum Hagenauer Forst zurück, der noch heute die ungefähre Sprachgrenze zwischen dem Fränkischen und dem Alemannischen bildet.

Die Franken besetzten das von den Alemannen geräumte Land. Sie kamen in Sippen oder in Gefolgschaften, um sich besser wehren zu können. Oft benannten sie sich nach ihren Führern, wie sich heute die Religionsgemeinschaften nach ihren Stiftern bezeichnen. So gehörten die benachbarten Knöringer zu ihrem Führer Kunari, die Essinger zu einem Osso. Nach mehreren sprachlichen Veränderungen entstanden so die heutigen Dorfnamen, die mit –ingen enden.

Auch die Dorfnamen, die mit –heim enden, verdanken in der Regel einem fränkischen Anführer ihren Namen. Bellheim z. B. war der Wohnort oder das Heim eines Bellin.

In diese Reihe der Heim-Dörfer, die sich nach einer Person benannten, ließe sich Bornheim schwer einfügen, wenn das Bestimmungswort Born die Bedeutung von Quelle/Brunnen hätte. Dann bedeutete Bornheim das Heim der Quelle oder Quellendorf. In der Tat sprudelten bis vor hundert Jahren starke Quellen im Bornheimer Unterdorf, die den dortigen Anwohnern im Winter schwer zu schaffen machten, sie aber andererseits das ganze Jahr hindurch reichlich mit Wasser versorgten. Wohl deshalb hatte sich hier im Unterdorf der Außerthaler Klosterhof im 13. Jahrhundert angesiedelt. So ist es verständlich, dass man lange Zeit den Bornheimer Ortsnamen von seinem Reichtum an Quellen ableitete.

In einem Buch „Siedlungsnamen der Pfalz“ steht zu lesen: Das Althochdeutsche kenne für das Wort Brunnen nur „brunne“ mit Doppel-N. Von dem habe sich Ende des 12. Jahrhunderts durch Umstellung des Buchstabens R das mittelhochdeutsche Wort „Born“ herausgebildet.

Durch die Zusammensetzung zweier Wörter kam es schließlich zu „Bornheim“.

Die erste urkundliche Nennung Bornheims

Bornheim verdankt den Güterverzeichnissen des Klosters Weißenburg aus dem 9., 10. bzw. 13. Jahrhundert einen ersten Einblick in die früheren Verhältnisse. Um diese Zeit gab es in weniger als fünf Kilometer Entfernung zwei kleine Ansiedlungen, das heutige Bornheim und eine gleichnamige Ansiedlung, an der Hainbachstraße in der Nähe des Umspannwerkes gelegen, um 1309 bereits untergegangen und deshalb Bornheim antiqua und in der Literatur Oberbornheim genannt. So lassen sich einige Urkunden nicht mit letzter Sicherheit dem früheren Oberbornheim oder dem heutigen Bornheim zuordnen.