Das Wachthäusel

Man fragt sich, wie kommt ein griechischer Tempel in ein pfälzisches Dorf. Ganz einfach: Bayernkönig Ludwig I. verehrte die Hellenen so stark, dass er die Pfalz in eine griechische Landschaft verwandeln wollte. Er ordnete deshalb an, alle offiziellen Gebäude im griechischen Baustil zu errichten. Und da die Gemeinde Bornheim zu jener Zeit gerade eine Bleibe für ihren Nachtwächter bauen ließ, wurde 1835 das Wachthäusel mit Wachstube und Arrestzelle errichtet.

Ende der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde es nach Osten erweitert, um die Bornheimer Feuerspritze unterzubringen. Dabei wurde das Wachthaus so umgebaut, wie es die Vorderfront heute zeigt.

Im Jahr 1940 stellte die Gemeinde das Wachthaus der Milchlieferungsgenossenschaft kostenlos für 25 Jahre zur Verfügung. Danach stand das Wachthäusel leer. Anfang der 90er Jahre wurde die Außenfassade renoviert, ohne aber die entkernten Innenräume so wieder herzurichten, dass eine dauerhafte Nutzung möglich gewesen wäre.

Das Wachthäusel wurde erst wieder 1994 öffentlich genutzt als Ausschank des Katholischen Kindergartens beim damaligen Saubrunnenfest. Und da dieses Vorhaben ein großer Erfolg war, gründete man 1995 den „Freundeskreis Die Wachthäusler“ mit dem Ziel, aus den Erlösen der Veranstaltungen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Sondereinrichtungen für Behinderte oder hilfsbedürftige Personen zu unterstützen. Das Wachthäusel wurde daraufhin im Auftrag der Gemeinde und der überwiegenden Arbeitsleistung von Vereinsmitgliedern umgebaut, um die Küche und Toiletten erweitert, um es dann als Vereinsheim und vor allem als Begegnungsstätte für Dritte zu nutzen.

Das Wachthäusel