Der römische Feldherr Lukullus, der sich lieber den Köstlichkeiten – möglicherweise der Bornheimer Küche – widmete, als dass er im Felde den Feldherrn spielte, sagte damals schon zu diesem possierlichen und hoch intelligenten Tier auf Lateinisch „sus“ – die Sau!
Die Goten sagten „swin“, dies klingt etwas edel, hochdeutsch. Besser passend für die Pfälzer scheint die Bezeichnung „die Wutz“.
Da gibt es z. B. die „Oberwutz“, die sich genüsslich auf den Strohsäcken räkelt und aus lauter Freude darüber, nun Mittelpunkt des Bornheimer Dorfplatzes zu sein, die heiß geliebte Schwiegermutter auf dem Teller balanciert.
Da gibt es einen „sitzenden, vornehm gekleideten Eber“, der mit Messer und Gabel bewehrt, voll Freude zu strampeln beginnt, dieweil in Reichweite ein Teller mit knackigen Schweinswürsten steht.
„Da kommt ein Eber gelaufen“, stellt den rechten Fuß auf eine Bratwurstdose und apportiert auch noch besten Bornheimer Wein.
Eine „kleine Wutz steht auf einer Dose“ mit Bornheimer Saumagen, eine andere, mit „Hörnern und Schnurrbart“ (auf Dieter Hörner bezogen), sorgt ständig für frisches Wasser in der Umwälzung.
Die „kleine Wutz mit den Flügeln“ auf dem oberen Brunnenrand stellt den Lebensgefährten des Hl. Antonius dar, den dieser auch gerne mit in den Himmel nehmen wollte. Wilhelm Busch kommentierte diese Begebenheit folgendermaßen: „Es kommt so manches Schaf herein, warum nicht auch ein braves Schwein!“. Mit ihrer rechten Vorderhand zeigt die kleine Wutz auch eindeutig in Richtung Kirchentür.
Dann gibt es auch noch die „Muttersau mit vier Kleinen“, unter die sich tatsächlich ein interessierter „Herxheimer Tabakshase“ gemischt hat. Sie fühlen sich „sau-wohl“ an der Bar und wissen um die Fruchtbarkeit. Daher geht das Gerücht, wer der Muttersau viermal den Schnüffel reibt, wird über kurz oder lang mit ebenso vielen Kindern gesegnet sein.
Diese außergewöhnliche Brunnenanlage konnte überwiegend von Spendengeldern bezahlt werden. Sie ist heute weit über die Grenzen der Südpfalz als Kunstwerk anerkannt und wegen ihrer heiteren Lebensauffassung geschätzt.